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AutorenbildSven Piper

Rosetta


Rosetta Sonde (Copyright ESA/ATG medialab)

Die Rosetta Mission geht auf Planungen aus dem Jahr 1993 zurück. Sie hatte eigentlich zum Ziel sich mit den Kometen Wirtanen zu treffen und einen Lander dort abzusetzen, doch Probleme mit dem Vulcain 2 Triebwerk einer verbesserten Ariane V Version, bei einem Testflug im Dezember 2002, bei dem die Rakete außer Kontrolle geriet und gesprengt werden musste, verhinderten den Start der Sonde. Aufgrund des kurzen Startfensters war es dann nicht mehr möglich zum gewählten Kometen zu reisen, so dass ein neues Ziel gefunden werden musste.


Benannt ist diese Mission nach dem Stein von Rosetta, der 1799 von französischen Archäologen in Ägypten gefunden wurde und es erstmals ermöglichte die ägyptischen Hieroglyphen zu entziffern. Da auf dem Stein drei verschiedene Schriften eingezeichnet sind, zum einen ägyptische Hieroglyphen, des Weiteren demotisch (ägyptische Volksschrift) und griechische Schriftzeichen.


Ursprünglich für den 26. Februar 2004 geplant, verhinderten starke Winde in Kourou den Start um 24 h. Das Ziel der Sonde war der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko, den die Sonde nach einer mehr als zehnjährigen Reise durch das Sonnensystem im Jahr 2014 erreichte. Dies stellte extreme Anforderungen an die Technik, insbesondere dadurch, da die Sonde 2,5 Jahre in einem "Winterschlaf" versetzt wurde. Dabei wurden alle Systeme, bis auf den Bordcomputer, abgeschaltet.


Churyumov-Gerasimenko hat einen Durchmesser von 4 km und bewegt sich mit 135.000 km/h durch das innere Sonnensystem. Der Rendezvouspunkt lag 675 Millionen km von der Sonne entfernt. Für Wissenschaftler sind Kometen deshalb interessant, da ihre Zusammensetzung Aufschluss über den Zustand des Sonnensystems geben kann, als es gerade erst entstanden ist, denn in den vergangenen 4,6 Milliarden Jahren haben sich Kometen nur wenig verändert.


Rosetta hat bei der Umrundung des Kometen Churyumov-Gerasimenko und nach der Landung von Philae auf seiner Oberfläche zahlreiche Informationen gesammelt, die für das Verständnis des Ursprungs und der Entwicklung unseres Sonnensystems von entscheidender Bedeutung sind.

Philae Lander (Copyright ESA/ATG medialab)

Und dies obwohl es bei der Landung von Philae zu Problemen kam, da die Pyrotechnik versagte und zwei Harpunen nicht auslösten, weshalb der Lander wieder abprallte und aufgrund der geringen Schwerkraft des Kometen förmlich über diese hüpfte und letztendlich in einer Felsspalte landete.


Nur einmal zuvor, am 12. Februar 2001, gelang etwas Vergleichbares als die amerikanische Sonde NEAR Shoemaker auf dem Asteroiden Eros landete und dies obwohl eine Landung eigentlich nicht vorgesehen war.


Missionsziel

Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko aufgenommen von der Rosetta Sonde (Copyright ESA)

Durch diese Mission sollte u.a. die Frage geklärt werden, welche Rolle Kometen bei der Entstehung des Lebens auf unserem Planeten gespielt haben, da Kometen Träger komplexer organischer Moleküle sind und man bei ihnen schon Aminosäuren nachgewiesen hat, den Grundbausteinen allen Lebens auf der Erde. Diese könnten durch Kometeneinschläge auf die Erde gelangt sein und zu unserer Existenz einen entscheidenden Beitrag geliefert haben. Außerdem verdanken wir den zahlreichen Kometeneinschlägen in der Vergangenheit auf unseren Planeten zum Teil auch die Wasservorkommen.


Daten


Der Rosetta Orbiter ist eine 3 m hohe und 3 t schwere Sonde. Wohingegen Philae nur 1 m breit und 80 cm hoch ist und mit einem mechanischen Arm ausgestattet war, welcher der Sonde einen Aktionsradius von mehr als zwei Meter verlieh. Insgesamt kamen bei dieser Mission 21 Instrumente zum Einsatz, wovon 10 im Lander untergebracht waren.


Neben dem Haupttriebwerk dienten 24 kleinere Triebwerke, die jeweils 10 Newton Schub erzeugten, zur Stabilisierung von Rosettas Lage im Raum. Insgesamt führte die Sonde in ihren zwei Tanks 1.650 Kilogramm Treibstoff mit sich und damit geht über die Hälfte des Startgewichts auf dessen Rechnung.


Um die Stromversorgung auch fernab der Sonne sicher zu stellen, bekam die Rosetta Sonde nach Aussage des Missionsleiters, die größten Sonnensegel die jemals bei einem europäischen Raumfahrzeug eingesetzt wurden. Die gesamte Spannweite beträgt 32 Meter mit einer Fläche von 64 Quadratmetern. Dabei liefern die Sonnenkollektoren 440 Watt Leistung. Außerdem befanden sich vier Batterien mit je zehn Amperestunden Kapazität an Bord, damit die Stromversorgung auch während der Flüge durch den Kometenschatten funktionierte.


Flugbahn


Um genug Schwung für die lange Reise zum Kometen zu holen, musste die Sonde einmal das Marsgravitationsfeld und dreimal das Erdgravitationsfeld ausnutzen. Dabei flog die Sonde auch zweimal am Asteroidengürtel vorbei und konnte so das ein oder andere Objekt ablichten.


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