Hypatia war die Tochter von Theon, der als einer der gebildetsten Menschen des antiken Alexandria galt. Theon unterrichtete Hypatia hauptsächlich auf den Gebieten der Mathematik, Astronomie und Astrologie. Darüber hinaus ist bekannt, dass sie in philosophischen Angelegenheiten sehr bewandert war und eine gute Rednerin darstellte. Schon in jungen Jahren übertraf sie die Fähigkeiten ihres Vaters und Mentors und unterrichtete bald selbst.
Während ihr Todesdatum bekannt ist, kann ihr Geburtsdatum nur geraten werden, die meisten Historiker bevorzugen den Zeitraum zwischen 355 - 370 n. Chr.
Berühmt wurde sie für ihre mathematischen Kenntnisse, da sie Konzepte entwickelte, die auf Kegelschnitte (Hyperbeln, Parabeln und Ellipsen) basieren. Einige Quellen schrieben ihr auch die Entwicklung des Astrolabiums zu. Quelle hierfür ist u. a. ein Brief von Synesios von Kryene (ca. 370 - 414), dem späteren Bischof von Ptolemais, der einer ihrer Schüler war. Dies ist allerdings nicht unumstritten, da auch Claudius Ptolemäus (100-175) bereits ein solches Gerät benutzt haben soll.
Um 400 n. Chr. war sie die Leiterin der Neoplatonistischen Schule in Alexandria und ihre außergewöhnlichen mathematischen Fähigkeiten brachten ihr den Ruf ein, eine der intelligentesten Frauen des Altertums zu sein.
Hypatia lebte zu einer Zeit in Alexandria, wo das monotheistische Christentum die anderen (polytheistischen) Religionen verdrängte. Dies führte ab dem Jahr 390, zu Spannungen und Tumulten. Da Cyril (Kyrillos), ein Führer unter den damaligen Christen, tödliche Gerüchte über sie verbreitete, wurde Hypatia 415 eines Tages auf dem Nachhauseweg von einem Mob angegriffen, entkleidet und in einer Kirche getötet. Cyril sah in ihr eine Gefahr, da er mit dem damaligen römischen Präfekten von Alexandria Orestes, heftige politische Auseinandersetzungen hatte und Orestes und Hypatia, eng miteinander befreundet waren.
Im Film "Agora - Die Säulen des Himmels" (2009) wird Hypatia von Rachel Weisz gespielt.
Anmerkung: Mehr zu Hypatia erfahren sie in meinem Buch "Exoplaneten - Die Suche nach einer zweiten Erde", S. 6-7 sowie zur "Geschichte der Astronomie" im ersten Kapitel des Buches.
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