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AutorenbildSven Piper

Herschel Weltraumteleskop

Aktualisiert: 21. März 2019


Künstlerische Darstellung des Herschel Weltraumteleskops (Copyright ESA)

Das nach dem deutsch-britischen Astronomen benannte Weltraumteleskop ist das bisher größte und vielversprechendste Infrarotteleskop, das unser Verständnis vom Universum revolutionieren könnte.


Mit Herschel sind die Astronomen in der Lage den Ursprung und die Evolution von Sternen und Galaxien nachzuvollziehen. Dabei ist das Teleskop in der Lage sowohl lange als auch kurze Wellenlängen zu sehen, was ihm erlaubt, den für optische Teleskope unsichtbaren Staub zu erforschen und auch die kältesten Regionen des Universums zu studieren.

Der Hauptspiegel hat einen Durchmesser von 3,5 Metern und ist damit viermal größer als alle vorherigen Infrarotteleskopen und ist selbst größer als der Hauptspiegel des Hubble Weltraumteleskops.

An Bord befinden sich drei wissenschaftliche Instrumente mit hochauflösenden Kameras und Spektrometern. Die Detektoren werden dabei durch ein ausgeklügeltes Helium-Kühlsystem fast auf den absoluten Nullpunkt heruntergekühlt und das Teleskop kann 6 Farben des infraroten Regenbogens sehen. Jedes Instrument wurde entwickelt um Gas und Staub zu studieren aber bei unterschiedlichen Temperaturen und Stadien, weshalb durch das Zusammenspiel der Instrumente ein großer Bereich des elektromagnetischen Infrarotspektrums analysiert werden kann.

Das 7,5 m hohe und 4 m breite Weltraumteleskop hatte eine Lebenserwartung von mindestens 3 Jahren. Wird aber spätestens nach 4 Jahre den Betrieb einstellen müssen, da der flüssige Heliumvorrat dann zu Neige geht.

Bereits 26 Minuten nach dem Start, am 14. Mai 2009, hat sich das Teleskop von der oberen Stufe der Ariane 5 getrennt. Zwei Wochen später erreichte das Teleskop seine Beobachtungsposition in der Nähe des zweiten Lagrangepunkt, wo sich die gegenseitigen Gravitationskräfte zwischen Erde und Sonne aufheben. Dort blieb es bis zum 17. Juni 2013, als es auf einen heliozentrischen Orbit gebracht und abgeschaltet wurde, da der zur Kühlung benötigte Heliumvorrat bereits Ende April aufgebaucht war.

Aufnahme des Herschel Weltraumteleskops (Credit: ESA/Herschel/NASA/JPL-Caltech; acknowledgement: R. Hurt (JPL-Caltech))

Die Instrumente


The Heterodyne Instrument for the Far Infrared (HIFI)

Ein hochauflösendes Spektrometer das vorwiegend bisher vernachlässigte Wellenlänge einfangen und analysieren soll. Die Wissenschaftler erhoffen sich durch HIFI neue Informationen über Kometen, der Atmosphäre von Planeten, der Sternentstehung und die Entwicklung nah- und weit entfernter Galaxien.

Es deckt den Wellenlängenbereich von 157-212 Mikrometern und 240-625 Mikrometern ab. Entwickelt wurde dieses Instrument unter Leitung der SRON Netherlands Institute for Space Research in Groningen.

The Photoconductor Array Camera and Spectrometer (PACS)

Dieses Instrument besteht aus einer Farbkamera und einem „imaging spectrometer“. Es hat eine Wellenlängenreichweite von 55-210 Mikrometer. Es erreicht zwar nicht die Auflösung des HIFI, dennoch erhoffen sich die Forscher neue Informationen über junge Galaxien und Gaswolken, aus denen sich Sterne bilden.


Das beim Max Planck Institut für Extraterrestrial Physics entwickelte Gerät kann ferner sowohl als zweifarbige Spezialkamera (Photometer) als auch als Spektrometer arbeiten.


The Spectral and Photometric Imaging REceiver (SPIRE)


SPIRE arbeitet in Wellenlängen (194-672 Mikrometern) die bisher vernachlässigt wurden und die Wissenschaftler erhoffen sich neue Informationen über die Sternenbildung. Entwickelt wurde es unter Leitung der Cardiff University.


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