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AutorenbildSven Piper

Amenophis III


Amenophis III wurde zu Zeiten des Neuen Reiches, vor mehr als 3400 Jahren, in Ägypten geboren. Seine Mutter war Mutemwia, benannt nach der Muttergottheit Mut und ihr Name bedeutet übersetzt soviel wie "Mut in ihrer Barke". Sein Vater war Thutmosis IV, der vor allem durch seinen Traum unter der Sphinx der Nachwelt erhalten ist.


Eigentlich war Thutmosis ältester Sohn Amenemhet als Nachfolger vorgesehen doch dieser ist früh gestorben und so wurde Amenophis III später König von Ober- und Unterägypten. Doch schon in frühen Jahren hat er auch die Schattenseiten des Herrschens mitbekommen, so kam es unter seinem Vater zu einigen Scharmützeln mit den Nubiern, da diese ein ständiger Unruheherd waren und den Goldfluss störten und Amenophis III war als Kind an der Seite seines Vaters dabei.


Als nach 10-jähriger Regierungszeit Thutmosis IV starb, wurde Amenophis III Pharao und heiratete in seinem ersten Regierungsjahr Teje, die Tochter eines Provinzbeamten. Er setzte umsichtig seine Bauvorhaben in Karnak fort und führte Begonnene arbeiten seines Vaters fort, ohne zunächst die Bauwerke anderer Pharaonen zu beschädigen, so baute er einen kleinen Tempel für Nechbet. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ägypten gerade eine Blütezeit, da die vorherigen Könige der 18. Dynastie ein riesiges Reich vom 4.-5. Katarakt bis an den Euphrat hin geschaffen hatten und die Beziehungen zu den anderen Großmächten (Babylon, Assyrien, Hethiter) waren von gegenseitigem Respekt geprägt.


Ein weiterer Grund für die guten außenpolitischen Beziehungen waren auch die aus politischen Gründen inszenierten Vermählungen mit fremden Prinzessinnen, wie der mitannischen Prinzessin Giluchepas im 11. Regierungsjahr. Doch auch wenn der Pharao viele Nebenfrauen hatte, blieb Königin Teje eine der einflussreichsten Persönlichkeiten, dies spiegelt sich auch den zahlreichen Darstellungen wieder, denn sie wurde nicht nur als erste Königin auch als Sphinx und somit auch als Beschützerin des Pharao dargestellt, sondern erhielt auch Einzug in die Welt der Götter. Sie wurde als Hathor-Sachmet gezeigt, wenn sie die furchterregende Macht des "Auge des Re" annimmt.


Götterwelt und der Aufstieg von Aton


Unter der Herrschaft Amenophis III waren die Geiergöttin Nechbet und ihre Schwestergottheit die Kobragöttin Wadjit von besonderer Wichtigkeit und für den Schutz des Pharao verantwortlich. Aber auch Thot (Gott der Weisheit und der Schrift) und Hathor (Göttin der Liebe) zählten zu den Lieblingsgöttern des Königs. Außerdem setzte sich unter ihm die Entwicklung die bereits unter der Herrschaft seines Großvaters, Amenophis II, begonnen hatte fort, nämlich das der Sonnenkult der in Heliopolis beheimatet gewesen ist zunehmend an Einfluss gewonnen hat. So wurden unter Thutmosis IV, die Götter Amun und Re zu Amun-Re vereint und Aton schon als Gott verehrt, der unter seinem Enkel noch eine tragende Rolle spielen sollte.


Im Verlauf der 18. Dynastie kam es in Ägypten zunehmend zu einer Rivalität (ähnlich wie bei den Sumerern) zwischen der Priesterschaft des Amun, die sehr stark an Einfluss gewonnen hatten und dem Pharao selbst. Dabei waren der Reichtum und die Macht der Priesterschaft inzwischen fast so groß wie des Königs. Sogar bei der Bestimmung der Thronerben hatten die Priester von Karnak eine gewichtige Rolle, bis Thutmosis IV sich entschlossen hatte, seine eigene Thronbesteigung auf die Intervention des Sonnengottes zurückzuführen (Traum unter der Sphinx).


Amenophis III fand eine elegante Lösung die Macht der Priesterschaft zu begrenzen, so beförderte er enge Vertraute von sich in hohe religiöse Ämter, unter anderem kürte er seinen Schwager Anen zum zweiten Priester des Amun in Karnak, wodurch der Bruder von Teje direkt hinter dem Hohepriester des Amun rangierte. Eine eindrucksvolle Granitskulptur stellt Anen im Priestergewand dar. Um die Schulter trägt er als Zeichen seiner Würde ein Leopardenfell, dessen Sternschmuck auf seine Funktion als Tempelastronom hindeutet.


Bauwerke


Amenophis verlegte den Regierungssitz von Memphis nach Theben, wo er auch seine Bautätigkeit konzentrierte. Theben gilt des Weiteren auch als Heimat der Gründer des Mittleren und Neuen Reichs.


Überall in Ägypten, vom Nildelta bis in den Sudan ließ Amenophis III Heiligtümer errichten bzw. umgestalten. Für den Sonnenkult in Heliopolis, Path in Memphis, den Apisstier in Sakkara, Horus in Hebenu, Thot in Hermoplois, Sobek in Sumenu und Chnum auf der Insel Elephantine.


Konflikt


Im fünften Jahr seiner fast vierzigjährigen Regierungszeit war Amenophis mit einem größeren militärischen Konflikt beschäftigt, Truppen aus Kusch, Irem, Ziurek und Weresch konnten besiegt werden und es wurden 30.000 Gefangene gemacht. 3 Stelen in Assuan erinnern an dieses Ereignis.


Zu verdanken war dieser Sieg auch der militärischen Führung Amenophis III da unter ihm der Streitwagen zu einem eigenständigen Truppenteil wurde und auch Pferde eine immer wichtigere militärische Rolle spielten.


Vom Schreiber zum Gott


Unter der Herrschaft Amenophis III stieg der aus bürgerlicher Herkunft stammenden Namensvetter Amenophis steil auf und wurde nach seinem Tod sogar als Gott verehrt.


Thronfolger


Eigentlich war der älteste Sohn Thutmosis für die Thronfolge vorgesehen, doch der Prinz starb und sein Nachfolger wurde Amenophis IV der besser unter den Namen Echnaton bekannt ist.

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