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AutorenbildSven Piper

Mond

Aktualisiert: 8. Mai


Aufnahme vom Mond (Copyright NASA)

Der Mond ist der nächste Himmelskörper von der Erde und der einzige Mond unseres Heimatplaneten. Aber er ist nicht der einzige natürliche Begleiter, denn da gibt es noch einen unscheinbaren Asteroiden mit dem Namen 3753 Cruithne.


Die wahrscheinlichste Theorie seiner Entstehung ist, dass die Erde in "jungen" Jahren von einem Planetoiden von der Größe des Mars getroffen wurde, so dass die Erdkruste aufgebrochen ist und große Mengen an Materie in eine Umlaufbahn geschleudert wurde. Durch die Gravitationskräfte der Erde formte sich daraus dann der Mond.


Aber auch die Gravitationskräfte des Mondes haben große Auswirkungen auf die Erde. Der Mond zieht nämlich mit seinen Kräften an der Erde und ist für Ebbe und Flut verantwortlich. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Rotation der Erde gebremst wird. Ohne den Mond hätte die Erde also keinen 24 h Rhythmus, sondern würde wesentlich schneller rotieren. Des Weiteren stabilisiert der Mond die Erdachse, andernfalls hätte die Erde nämlich keine stabile Rotationsachse und würde, ähnlich wie der Mars, taumeln - was extreme Wetterphänomene zur Folge hätte. Ohne ihn wäre Leben, so wie wir es kennen, nicht möglich.


Der Mond besitzt an seiner Oberfläche eine dünne, pulverartige Staubschicht, die als Regolith bezeichnet wird. Er besitzt außerdem Berge und Täler sowie eine große Anzahl von Kratern, die durch Kometen und Meteoriteneinschläge verursacht worden sind. Da der Mond keine Atmosphäre besitzt und nicht mehr vulkanisch aktiv ist, können diese Krater nicht durch Erosion eingeebnet werden. Besonders auffällig auf den Bildern vom Mond sind die dunklen Maria (Einzahl: Mare) und die hellen Terrae (Einzahl: Terra).

Der Krater Daedalus auf dem Mond (Copyright NASA)

Bei den Maria handelt es sich um Milliarden Jahre alte Einschlagskrater, die mit flüssiger Lava aufgefüllt wurden, wohingegen die Terrae helle Flächen des Hochlandes sind. Besonders die erdabgewandte Seite des Monds wird von ihnen beherrscht.


Eine Besonderheit des Erdmondes ist, dass wir immer nur dieselbe Seite von ihm sehen, da seine Rotationszeit mit seiner Umlaufzeit um die Erde übereinstimmt, man spricht dabei auch von einer gebundenen Rotation. Des Weiteren vergrößert sich sein Bahnradius um 3,8 cm pro Jahr.


Bislang wurden mehr als 70 Sonden zum Mond geschickt und 12 Astronauten haben seine Oberfläche betreten. Hinzu kommt das 382 kg Mondgestein zur Erde gebracht wurden. Aufgrund dieses Mondgesteins wissen wir auch, das der Mond etwa 4,5 Milliarden Jahre alt ist.


Sonden


Die ersten Versuche eine Sonde zum Mond zu schicken endeten kläglich. Erst der Start von der sowjetischen Sonde Luna 1 am 2. Januar 1959 gab Hoffnung. Die Sonde sollte eigentlich auf dem Mond aufschlagen, doch verfehlte sie ihn um 5.712 km und gelangte so als erster künstlicher Satellit in eine Umlaufbahn um die Sonne. Die amerikanische Sonde Pioneer 4 folgte Luna 1 am 3. März 1959 in die Sonnenumlaufbahn, nachdem sie am Mond vorbei geflogen ist. Erst die sowjetische Sonde Luna 2 hat den Mond getroffen und zerbrach in tausende von Stücken. Zuvor sendete sie noch Daten von ihrem Magnetometer sowie ihren Strahlungs- und Mikrometeoritendetektoren.


Luna 3 startete am 4. Oktober 1959 und funkte als erstes am 10. Oktober 1959 Bilder der erdabgewandten Seite des Monds zur Erde. Dabei wurde ein großer Krater auf Ziolkowski getauft. Des Weiteren wurde entdeckt, dass die dunkle Seite des Mondes viel stärker zerklüftet ist und weniger Maria besitzt als die Gegenseite.


Die erste Sonde die eine weiche Landung auf dem Mond durchgeführt hat war Luna 9, sie lieferte auch die ersten Bilder direkt von der Mondoberfläche. Der größte unbemannte Erfolg gelang den Sowjets mit Luna 16, die am 12. September 1970 Mondgestein zur Erde brachte.

Der Mond von der ISS aus betrachtet (Copyright NASA)

Neueste Studien


Nach neusten Forschungsergebnissen scheinen sich frühere Vermutungen nicht zu bestätigen, wonach größere Mengen an gefrorenem Wasser in den tiefen Mondkratern existieren. Daten der beiden Mondsonden Clementine und Lunar Prospector deuteten noch darauf hin, doch Untersuchungen mit dem größten Radioteleskop in Arecibo zeigen, das es nur dünne Eisschichten zu geben scheint. Aber wenigstens konnten Wassermoleküle und Hydroxyl, welches aus einem Sauerstoff- und einem Wasserstoffatom besteht, in den polaren Regionen des Mondes an der Oberfläche nachgewiesen werden. Wichtig war auch die Entdeckung der LCROSS Sonde.


Die letzte europäische Sonde, die den Mond ausführlich erforscht hat, war die Sonde Smart-1. Sie war mit einem experimentellen Ionenantrieb ausgestattet und untersuchte vom 26. Januar 2005 bis zum 3. September 2006 die Oberfläche des Erdtrabanten.


In letzter Zeit ist das Interesse am Mond wieder spürbar gestiegen, weshalb mehrere asiatische Länder Mondmissionen durchführten. Am fleißigsten dabei war China. Ihre erste Mondsonde Chang'e-1, erreichte den Erdtrabanten im November 2007 und untersuchte diesen bis zum gezielten Aufschlag am 1. März 2009. Mit Chang'e-2 (2010), Chang'e-3 (2013) und Chang'e-4 (2018) folgten weitere Sonden. Aber Chang'e-3 und Chang'e-4 umkreisten den Mond nicht nur, sondern landeten weich auf seiner Oberfläche und waren mit Rovern ausgestattet. Der Rover der Chang'e-3 Mission trug die Bezeichnung "Yutu" (Jadehase) und legte, bis zum Ausfall des Antriebssystem am 25. Januar 2014, insgesamt 114 m zurück. Mit seinem Bodenradar (Lunar Penetrating Radar) analysierte er die Landestelle, welche eine 2-3 m dicke Regolithschicht aufwies, gefolgt von einer über 40 m dicken Basaltschicht. [1] Bis zum Ausfall des Rovers am 3. August 2016 sendete dieser Daten. Der Nachfolger "Jadehase 2" landete mit der Chang'e-4 Sonde im Januar 2019 auf dem Mond und erkundet seitdem seine Oberfläche.


Ferner waren die japanische Sonde Kaguya (2007-2009) und die indische Sonde Chandrayaan-1 (2008-2009) auf Monderkundung. Doch brach Ende August 2009, nach nur 312 Tagen im All, überraschend der Kontakt zur indischen Sonde ab und konnte nicht wieder hergestellt werden. Die japanische Sonde entdeckte, das der Shackleton Krater am Mondsüdpol, einen Mangel an Wassereis aufweist. Obwohl die dortigen Temperaturen von nur 90 K kalt genug sind und der Boden des Kraters im permanenten Schatten liegt, konnte dieses dort nicht an der Oberfläche gefunden werden. Deswegen wird vermutet, dass dieses im Mondboden eingelagert ist oder dort gar nicht existiert. [2]


[1] https://www.space.com/28810-moon-history-chinese-lunar-rover.html

[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18948501?dopt=Abstract


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