Wissenschaftler der NASA entdeckten Wassermoleküle in den Polarregionen des Mondes.
Instrumente an Bord von drei Raumsonden enthüllen den Fund, und auch wenn die Anzahl der gefundenen Moleküle überrascht und größer ist als gedacht, ist die Menge insgesamt relativ gering. Des Weiteren wurde auch Hydroxyl, ein Molekül bestehend aus einem Sauerstoff- und einem Wasserstoffatom gefunden.
Die Beobachtungen wurden von NASA's Moon Mineralogy Mapper an Bord der indischen Sonde Chandrayaan-1, zu der inzwischen der Kontakt überraschend abgebrochen ist, gemacht und durch die Cassini Sonde und NASA's Epoxi Sonde bestätigt.
"Wassereis auf dem Mond war lange Zeit so etwas wie der Heilige Gral der Mondwissenschaften" sagt Jim Green von der Planetary Science Division der NASA. "Die überraschenden Funde wurden durch den Scharfsinn, der Ausdauer und die internationale Kooperation zwischen der NASA und der India Space Research Organization möglich."
Vom Mondorbit aus maß das hochmoderne Moon Mineralogy Mapper Spektrometer das reflektierte Licht von der Mondoberfläche im Infrarotbereich und enthüllte so die Zusammensetzung der Mondoberfläche. Und bei der Auswertung der Daten fanden die Forscher das Absorptionsmuster von Wassermolekülen und Hydoxyl.
"Wenn wir sagen 'Wasser auf dem Mond' sprechen wir nicht von Seen, Ozeanen oder gar Pfützen" so Carle Pieters von der Brown University. "Wasser auf dem Mond meint Wassermoleküle und Hydroxyl, die mit Molekülen von Steinen und Staub reagieren insbesondere in den oberen Millimetern der Mondoberfläche."
Während das Hydroxyl in verschiedenen Regionen auf der sonnenbestrahlten Seite der Mondoberfläche gefunden wurde, erscheint die Wassersignatur auf den höheren Breitengraden stärker zu sein.
Zwar wurden 1999 durch die Cassini Sonde schon Spuren von Wassermolekülen und Hydroxyl auf der Mondoberfläche gefunden, doch wurde damals der Entdeckung keine größere Bedeutung beigemessen.
"Falls man eine Tonne der oberen Mondschicht sammeln würde, würde man so 32 Unzen Wasser bekommen" sagt Roger Clark vom U.S. Geological Survey in Denver.
Für eine weitere Bestätigung wurde deshalb auch die Epoxi Sonde, welche eigentlich auf den Weg zum Kometen Hartley 2 ist und dort im November 2010 ankommen soll, im Juni 2009 auf den Mond ausgerichtet - und konnte die Daten ebenfalls bestätigen. Weshalb das "Mondwasser" und seine Bedeutung für lunare Mineralogie noch lange Gegenstand von wissenschaftlichen Debatten sein dürfte.
Quelle: Science(at)NASA