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AutorenbildSven Piper

Auf der Suche nach Antimateriegalaxien

Aktualisiert: 27. März 2019

Das Space Shuttle Programm der NASA neigt sich dem Ende zu und mit den wenigen verbleibenden Flügen soll die ISS, nach 12 Jahren, fertiggestellt werden. Aber für die Jagd nach Antimateriegalaxien soll es einen Extraflug geben, denn das Geheimnis der fehlenden Antimaterie ist eines der größten Rätsel der Kosmologie.


Nach gegenwärtigen Planungen wird gegen Ende des Shuttleprogramms, geplant für 2010, noch einmal ein Shuttle abheben und das Alpha Magnetic Spectrometer ins All bringen. Genauer gesagt soll dieser 1,5 Milliarden Dollar teure kosmische Strahlendetektor zur ISS gebracht werden.


Neben dem Aufspüren weit entfernter Galaxien aus Antimaterie, denn beim Urknall muss neben normaler Materie auch ein Haufen Antimaterie produziert worden sein, soll AMS auch Theorien über die Dunkle Materie testen, dem mysteriösen Material aus dem 83 % der gesamten Materie im Universum besteht.


Außerdem wird man auch die Augen nach so genannten strangelets offen halten, einer theoretischen Form der Materie die extrem massereich ist und auch die so genannten strangeQuarks enthält. Dies soll den Wissenschaftler helfen Mikroquasare besser zu verstehen und auch bei der Suche nach theoretischen primordialen Schwarze Löcher helfen.


All diese exotischen Phänomene verraten sich nämlich durch extrem energiereiche kosmische Strahlung und eben jene Partikel kann AMS aufspüren.


„Zum ersten Mal wird AMS die ultra energiereiche kosmische Strahlung sehr genau messen“ sagt der Nobelpreisträger Samuel Ting vom Massachusetts Institute of Technology, der das Projekt seit 1995 führt.


Und auch wenn die Phänomene nach denen man gezielt sucht schon sehr exotisch sind, ist nicht ausgeschlossen, dass man noch viele seltsamere Dinge entdeckt, die man sich bislang nicht einmal vorstellen kann.


„Wir werden ganz neue Gebiete erforschen“ so Ting. „Zum ersten Mal könnten wir herausfinden, woraus Dunkle Materie besteht.“


Ting vergleicht den AMS gerne auch mit europäischen Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider des CERN in Genf, denn beide benutzen den selben Trick, auch wenn die Energieniveaus nicht vergleichbar sind, denn am CERN kollidieren Partikel mit 7 TeV (Terraelektronenvolt), während die kosmische Strahlung 100 Millionen und mehr TeVs aufweisen kann. Beide benutzen aber starke Magnetfelder um Teilchen abzulenken und Anordnungen von Siliziumplatten und anderen Sensoren, um die Teilchen auf ihren kurvigen Weg aufzuspüren.


Die Sensoren produzieren dabei Terrabytes an Daten, die von Supercomputern ausgewertet werden und dies ist auch ein Grund, warum AMS an die ISS montiert werden muss. Denn die anfallende Datenmenge und der Energiebedarf ist für einen frei fliegenden Satelliten viel zu groß, weshalb der mitgelieferte Supercomputer mit 650 CPUs und einem Energiebedarf von 2,5 KW an die 100 KW Leitung der ISS angeschlossen werden muss.



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