Astronomen vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) haben einen neptunähnlichen Planeten in 120 Lichtjahren Entfernung gefunden.
Neptun hat den 3,8-fachen Erddurchmesser und ist 17-mal so massereich wie unser Blauer Planet. Der neu entdeckte Planet mit der Bezeichnung HAT-P-11b hingegen ist 4,7-mal größer und 25-mal schwerer als die Erde.
Der Planet wurde durch die so genannte Transitmethode entdeckt, bei der die Verdunkelung des Sternenlichts durch den vorbeiziehenden Planeten gemessen wird. Im Fall von HAT-P-11b blockierte dieser 0,4 % des Lichts.
Da diese Verdunkelung periodisch auftritt, konnte das automatisierte „HATNet“ mit seinen kleinen zusammengeschlossenen Teleskopen einen weiteren Erfolg bei der Jagd nach Planeten verbuchen. Insgesamt wurden bereits 11 Exoplaneten auf diese Weise aufgespürt. Geleitet wird das Netzwerk von Arizona und Hawaii aus.
Zwar erhält man durch die Verdunklung des Sterns einen Hinweis darauf, wie groß ein vorbeiziehender Planet in etwa ist, doch erst durch die Messung des „Wackelns“ des Sterns durch ein größeres Teleskop wie das Keck, können genaue Daten gewonnen werden – diese Methode wird auch als „radial velocity“ bezeichnet und die meisten neptunähnlichen Planeten wurde durch diese Methode aufgespürt. Erst 2 Planeten von der Größe Neptuns wurden durch die Transitmethode nachgewiesen.
Der Planet HAT-P-11b befindet sich auf einer dichten Umlaufbahn um den Stern und umkreist diesen in 4,88 Tagen. Deshalb wird dieser regelrecht gebacken und es herrschen Temperaturen von weit über 500°C auf ihm. Der Stern hingegen ist nur ¾ so groß wie unsere Sonne und auch etwas kühler.
Ferner gibt es Anzeichen für einen weiteren Planeten im System, doch genauere Untersuchungen sind notwendig um diesen zu verifizieren. Glücklicherweise steht mit Kepler aber demnächst ein geeignetes Instrument zur Verfügung, um selbst erdähnliche Planeten in diesem System aufzuspüren.
Außerdem entdeckte ein anderes Forscherteam einen weiteren Super-Neptun und dieser trägt die Bezeichnung GJ436b.
„Zwei solcher Objekte zum Vergleichen zu haben hilft Astronomen dabei Theorien über die Planetenbildung und Struktur zu testen“ so Gaspar Bakos vom CfA.
Quelle: CfA