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AutorenbildSven Piper

Rückkehr zum Jupitermond Europa

Aktualisiert: 26. März 2019


Aufnahmen des Jupitermondes Europa von der Galileo Sonde, links in natürlichen Farben und rechts in Falschfarben, um die Farbunterschiede besser sichtbar zu machen (Copyright NASA/JPL/DLR)

Der Jupitermond Europa ist der heißeste Kandidat für die Entdeckung außerirdischen Lebens in unserem Sonnensystem und auch wenn nach der Galileo Sonde momentan niemand mehr Jupiter und seine Monde vor Ort erforscht, könnte schon bald wieder ein Raumfahrzeug das verlockende Ziel ansteuern.


Europa wird von einer Eiskruste umhüllt und auch wenn man heute noch nicht genau weiß, wie dick diese Kruste ist, sind sich die meisten Wissenschaftler darin einig, das sich darunter ein salzhaltiger Ozean befindet. Dies in Zusammenhang mit der Erkenntnis, das auch im Mariannengraben, dem tiefsten Punkt der Erde, Lebensformen anzutreffen sind, die nicht die Fotosynthese sondern die heißen vulkanischen Quellen am Meeresboden nutzen, lässt den Mond als einen möglichen Hafen für Leben erscheinen.


„Wir haben sehr viel über Europa in den vergangenen Jahren gelernt“ sagt William B. McKinnon von der Washington University in St. Louis.


„Zuvor waren wir fast sicher, dass es einen Ozean gibt, aber nun ist die wissenschaftliche Gemeinschaft auf den Konsens gekommen, dass es höchstwahrscheinlich einen Ozean gibt. Wir sind bereit die nächste Stufe zu nehmen und den Ozean und die darüberliegende Eisschicht zu erforschen. Wir haben eine Vielzahl neuer Entdeckungen und Technologien die uns dabei helfen können.“


Ebenso wie das Alter der Saturnringe war auch eine neue Jupitermission Gegenstand der Diskussionen auf dem Treffen der American Geophysical Union in San Francisco.


McKinnon ist davon überzeugt, dass eine kombinierte Messung des Gravitations- und magnetischen Feldes des Mondes aus dem Orbit heraus mehr über den Ozean verraten kann. Und besonders wichtig, durch das beobachten der Beugung und Deformierung des Mondes und dem Messen der magnetischen Variationen, können Forscher genaue Daten über die Dicke der Eisschicht erhalten und darüber hinaus auch etwas über den Salzgehalt des Ozeans erfahren.


Ein neues Modell zeigt ferner, dass die Strahlung um Jupiter sehr viel geringer ist als bisher gedacht und die Gegend sehr viel gastfreundlicher für Raumsonden und Lander ist.


Eine anspruchsvolle Analyse der Galileodaten enthüllt außerdem einige interessante Informationen über die Oberfläche von Europa. Es zeigt nämlich das Vorhandensein von Kohlenstoffdioxid, einen sehr bedeutenden Stoff für Leben.


Außerdem würde ein zukünftiger Europa Orbiter von den Erfahrungen der Cassini Mission profitieren.


„Europa ist ein junger, geologisch aktiver Körper genau wie Enceladus“ so McKinnon.


Zwar konnte die Galileo-Sonde keine Rauchfahnen auf Europa sehen, die zum Beispiel vom Saturnmond Enceladus aufsteigen, doch hatte die Galileo-Sonde dafür auch nicht die geeignetsten Instrumente an Bord, um nach den verräterischen „hot spots“ zu suchen.


„Nun wissen wir, wonach wir suchen sollten“ sagt McKinnon und fügt hinzu „und wir sollten das unerwartete erwarten.“


Außerdem könnten neue Radartechniken eine Schlüsselkomponente bei der Erforschung von Europa seien.


„Es gibt verschiedene Theorien darüber, ob das Eis über den Ozean dick oder dünn ist und erst jetzt haben wir die Fähigkeit dies mit Radar zu bestimmen“ so Donald Blankenship vom geophysikalischen Institut der University of Texas. „Das wurde so schon beim Radar von Mars Express geprüft, welches die nördlichen Eiskappen des Mars aufzeichnete.“


Das durchdringende Radar wird auch flüssiges Wasser sowohl innerhalb als auch unter der Eisschicht aufspüren können und dies ist insofern wichtig, da „freies Wasser innerhalb der Eishülle und sein Verhältnis zum Ozean ein kritischer Faktor bei der Bestimmung der Lebensfreundlichkeit ist.“


Doch ein Europa Orbiter ist nur der nächste logische Schritt. Später soll eine Sonde sich durch den Eispanzer bohren und den Ozean erkunden.


Quelle: JPL


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