Das Hubble Weltraumteleskop hat Astronomen einen faszinierenden Blick auf die Atmosphäre eines weit entfernten Planeten ermöglicht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieser in einer Dunstglocke eingehüllt ist.
Das Team um Frederic Pont vom Geneva University Observatory in der Schweiz benutzte Hubble’s Advanced Camera for Surveys (ACS) und hat zum ersten Mal überhaupt Hinweise darauf gefunden, das die Atmosphäre eines extrasolaren Planeten Dunst enthält.
„Eines der langfristigen Ziele im Studium extrasolarer Planeten ist die Atmosphäre eines erdähnlichen Planeten zu messen, unsere Ergebnisse sind ein erster Schritt in diese Richtung“ so Pont. „HD 189733b ist der erste extrasolare Planet, von dem wir wirklich eine Idee haben, wie dieser wirklich aussieht.“
Die neuen Beobachtungen wurden gemacht, als der Planet gerade an der Vorderseite des Sterns vorbeizog und so das Sonnenlicht durch die Atmosphäre strahlte. Dadurch wurde die chemische Signatur der Gase in die einzigartige Signatur des Sonnenlichts von HD 189733 gestampft.
Der beobachtete Planet kreist dabei sehr dicht um den Stern und gehört zur Klasse der „hot Jupiters“ und ist demnach ein Gasgigant von einer ähnlichen Größe wie Jupiter. Aufgrund der Nähe des Planeten zum Stern herrschen auf ihm Temperaturen von 700° C.
Eine Analyse der Messergebnisse brachte dabei ans Licht, das HD 189733b weder einen erdgroßen Mond noch ein saturnähnliches Ringsystem besitzt.
Die akkuraten Messungen des Spektrums waren erst durch Hubble’s ACS Camera gepaart mit einer Mischung aus Prisma und Strahlenbeugungsgitterrost möglich und lieferte so einen einzigartigen Blick auf den Planeten und den Stoffen aus denen dieser besteht. Dabei kam den Astronomen zugute, dass der Heimatstern des Planeten relativ klein ist und nur 76% des Sonnendurchmessers besitzt.
Eigentlich hatten die Wissenschaftler erwartet die chemischen Fingerabdrücke von Natrium, Kalium und Wasser zu finden, doch dem war nicht so. Dies, zusammen mit dem ausgeprägten Spektrum des Planeten lässt darauf schließen, dass eine Dunstglocke vorhanden ist. So wie in unserem Sonnensystem auch der Planet Venus und der Saturnmond Titan eine haben.
Doch die Wissenschaftler vermuten, dass die Dunsthaube in diesem Fall aus winzigen Partikeln (weniger als 1/1000 mm) aus Eisenkondensat, Silikaten und Aluminiumoxidstaub besteht, dem Bestandteilen aus denen auf der Erde Saphire bestehen.
Bei den Beobachtungen warfen die Wissenschaftler auch einen Blick auf den Stern und entdeckten dabei Sonnenflecken. Diese sind tausend Grad kühler als die Umgebung und bedecken einige Prozent der Sonnenoberfläche. Überrascht hingegen hat die Wissenschaftler aber ein Sonnenfleck, welcher über 80.000 km groß ist.
Quelle: Spacetelescope.org