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AutorenbildSven Piper

Stellare Forensik dank eines bemerkenswerten neuen Bildes von Chandra

Aktualisiert: 25. März 2019


Ein spektakuläres neues Bild zeigt, wie komplex das Nachleben eines Sterns sein kann. Durch die Analyse der Daten, die mit dem Chandra Röntgenstrahlenobservatorium gewonnen worden sind, können Astronomen besser verstehen, wie sterbende Sterne Elemente wie Sauerstoff entweichen lassen, welche wiederum für die nächste Sterngeneration und auch Planeten benötigt werden.


Mit einer Entfernung von über 20.000 Lichtjahre ist G292.0+1.8 einer von drei bekannten Supernova Überresten innerhalb der Milchstraße, der auch große Mengen an Sauerstoff enthält. Das Bild zeigt dabei eine extrem schnell expandierende, komplizierte Struktur, welche Sauerstoff und andere Elemente wie Neon oder Silizium enthält, die entstanden sind, bevor der Stern explodierte.


„Es ist wie mit Schneeflocken, jeder Supernova Überrest ist kompliziert und schön auf seine eigene Art“ sagt Sangwook Park.


Das neue Chandrabild zeigt eine unglaublich komplexe Struktur. Durch das Aufzeichnen der Röntgenstrahlverteilung in unterschiedlichen Energiebändern erhalten die Astronomen die Spuren der Verteilung der chemischen Elemente durch die Supernova. Die ausgewerteten Daten zeigen dabei, dass die Explosion nicht symmetrisch war. Zum Beispiel sind blau (Silizium und Schwefel) und grün (Magnesium) im Bild oben rechts, während gelb und orange (Sauerstoff) die linke Bildhälfte dominiert. Diese Elemente leuchten aber bei verschiedenen Temperaturen auf, was darauf hindeutet, dass die Temperatur in der oberen rechten Hälfte höher ist.


In der linken Hälfte des Bildes befindet sich auch ein Pulsar, ein dichter, schnell rotierender Neutronenstern, der übrigblieb, als der eigentliche Stern explodierte. Wenn man von der Annahme ausgeht, dass dieser Pulsar im Zentrum des Überrests geboren wurde, muss dieser durch den Rückstoß der schiefen Explosion auf seine gegenwärtige Position befördert worden sein.


Um den Pulsar befindet sich ein so genannter „pulsar wind nebula“, eine magnetisierte Blase von hoch energetischen Partikeln.


Eine faszinierende Eigenschaft dieses Überrests ist der helle äquatoriale Gürtel aus Röntgenstrahlen, der sich über das Zentrum erstreckt. Diese Struktur hat sich vermutlich gebildet, bevor der Stern starb und Material über stellare Winde abgetragen wurde. Die Orientierung des äquatorialen Gürtels suggeriert, dass der Stern dieselbe Drehachse gehabt hat, bevor und nachdem dieser explodiert ist.


„Die Entdeckung des Pulsars und seiner Winde bestätigt, dass die Supernova von G292 durch den Kollaps des Kerns eines massereichen Sterns zu einem Neutronenstern führte“ sagt John Hughes. „Die Fähigkeit die Asymmetrie der originalen Explosion durch Röntgenstrahlen zu studieren gibt uns eine mächtige Technik, um mehr über diese kataklysmischen Ereignisse zu lernen.“


Quelle: NASA


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