Die Don Quijote Mission ist momentan lediglich eine Konzeptstudie, doch da die Gefahr aus dem All real ist, könnte die Sonde im nächsten Jahrzehnt starten und wichtige Grundlagenkenntnisse liefern.
Die Gefahr eines Asteroideneinschlags auf der Erde ist in den letzten Jahren verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt, nicht zuletzt durch Hollywoodblockbuster wie Armageddon. Da tausende Asteroiden die Erdbahn kreuzen und auch Geschosse aus dem Asteroiden Gürtel in Richtung inneres Sonnensystem gelenkt werden können, ist der nächste große katastrophale Einschlag nur eine Frage der Zeit. Deswegen hat sich die ESA diesem Thema angenommen, doch in deren Plan wird nicht Bruce Willis ins All geschickt, sondern die Don Quijote Sonde.
Gerade erst sorgt ein Meteoriteneinschlag in Südamerika für großes Aufsehen, da mehrere Anwohner erkrankt sind und wahrscheinlich beim Einschlag giftige Mineralien verdampft sind. Ein Grund mehr sich mit der Natur dieser kosmischen Trümmerstücke und ihrer Bahndaten zu beschäftigen.
Die ESA werkelt schon lange an diesem Thema und gab dazu mehrere Studien in Auftrag, die zeigen, das ehr die kleineren Brocken von einigen hundert Metern im Durchmesser für Probleme sorgen als die ganz Großen.
Ein weltweites Netzwerk aus Astronomen ist gegenwärtig damit beschäftigt alle Objekte die größer als 1 km im Durchmesser sind zu katalogisieren und eine Reihe von Teleskopen versucht außerdem 90 % aller Erdnahen Objekte von bis zu 140 Metern bis zum Jahr 2020 aufzuspüren. Später sollen auch weltraumbasierte Teleskope sich an der Suche beteiligen.
Um sich der Herausforderung zu stellen einen Asteroiden im Notfall von seiner Bahn abzulenken würde es bei der Don Quijote Mission zwei Phasen geben. In der ersten Phase startet die Sonde zu einem Asteroiden und wird dort in einem Orbit einschwenken und für mehrere Monate Daten sammeln. Dabei interessieren die Wissenschaftler nicht nur die Bahndaten, sondern auch die Form, Masse und das Gravitationsfeld.
In der zweiten Phase wird eine kleine Sonde, ähnlich wie bei der Deep Impact Mission, auf Kollisionskurs gebracht und dort mit 10 km/s einschlagen, doch dieses Mal trifft es keinen Kometen sondern einen Asteroiden, während die Muttersonde dieses Ereignis beobachtet und eventuelle Bahnänderungen registriert.
Die Qual der Wahl
Obwohl mehrere kleinere Asteroiden mit einigen hundert Metern im Durchmesser in Frage kommen würden, haben sich die Missionsplaner dazu entschlossen sich auf den Asteroiden Apophis zu konzentrieren, da dieser der Erde eines Tages gefährlich nah kommt.
Tunguska
Die letzte große Warnung bekam die Erde 1908 in der sibirischen Tunguska Region, als ein kosmisches Geschoss wahrscheinlich in der Luft explodierte und 2.000 Quadratkilometer Wald verwüstete. Über einem dicht besiedelten Gebiet wie Deutschland, hätte so ein Ereignis katastrophale Folgen gehabt und statistisch gesehen trifft ein solches Ereignis alle 150 Jahre die Erde.
Quelle: ESA