Wissenschaftler der Cassini Mission wühlen sich durch hunderte von Bildern, die von der Cassini Sonde während ihres Vorbeiflugs am Saturnmond Iapetus gemacht wurden und entdeckten dabei das Ying und Yang des Sonnensystems. Zum einen weiße, schneeähnliche Flächen und zum anderen dunkle Flächen, die an Teer erinnern.
Die Bilder, die vom 10. September stammen, zeigen eine zerklüftete und vernarbte Oberfläche, mit einem Bergrücken, der entlang des Äquators des Mondes verläuft. Viele der Bilder konzentrieren sich auf diese seltsame, 20 km hohe Bergkette.
„Diese Bilder sind wirklich beeindruckend“ sagt Tilmann Denk von der Freien Universität in Berlin. „Jedes einzelne Bild enthält dabei seinen ganz eigenen Charme. Ich war sehr beeindruckt über die Bilder, die riesige Berge über den Horizont zeigen.
Dieser Vorbeiflug war dabei 100-mal dichter als der letzte im Jahr 2004, so dass die Cassini Sonde nur 1.640 Kilometer von der Oberfläche des drittgrößten Saturnmonds entfernt war. Dabei hofften die Wissenschaftler mehr über den walnussförmig geformten Mond, seinen Bergkamm sowie die kontrastreiche und mysteriöse Oberfläche zu erfahren.
„Es gibt nie einen langweiligen Moment bei einer solchen Mission“ sagt Bob Mitchell. „Wir sind sehr aufgeregt über die erstaunlichen Bilder, die zurückkamen. Die Fülle wird viele Wissenschaftler für eine lange Zeit beschäftigen.“
„Unser Flug über die Oberfläche von Iapetus war wie ein nonstop freier Fall, rein ins Kaninchen Loch, direkt ins Wunderland [in Anspielung auf Alice im Wunderland]. Sehr wenige Orte in unserem Sonnensystem sind bizarrer als dieser Patchwork aus dunklen und schneehellen Flächen, wie wir sie auf diesen Mond sehen“ sagt Carolyn Porco vom Space Science Institute in Boulder, Colorado.
Die Sendung der Bilder zur Erde wurde dabei von einem Zusammenstoß mit kosmischer Strahlung verzögert, da die Sonde vorsorglich in den Sicherheitsmodus geschaltet wurde.
„Iapetus liefert uns ein Fenster zur Vergangenheit, wo sich die Planeten vor über 4 Milliarden Jahren formten. Seitdem hat sich seine eisige Kruste kaum verändert und damit sein antikes Antlitz für unsere Studien bewahrt“ sagt Torrence Johnson vom JPL der NASA.
Der nach einem Titanen aus der griechischen Mythologie benannte Mond wurde am 25. Oktober 1671 von Giovanni Cassini entdeckt und zählt nach wie vor zu den rätselhaftesten Objekten des Sonnensystems.
Quelle: JPL